In Wien entsteht derzeit ein säkulares Flüchtlingshilfeprojekt, das vorwiegend von Ex-Muslimen getragen wird und das es sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen zu unterstützen, die verfolgt werden, weil sie keiner Religion angehören.
Weltweit kann in 13 Ländern für Apostasie (also den Abfall vom Glauben) oder sogar für Gotteslästerung die Todesstrafe verhängt werden. In einigen davon werden derartige Urteile auch regelmäßig vollstreckt. Was den Tatbestand der Blasphemie erfüllt, entscheiden die Gerichte von Diktaturen wie Saudi-Arabien weitgehend willkürlich. Die Paragraphen, die den „Allmächtigen“ vor gefährlichen Meinungsäußerungen schützen sollen, sind also auch ein Werkzeug, das die Ermordung von Oppositionellen und Angehörigen von Minderheiten legitimieren soll. Zu diesen gesetzlich festgeschriebenen Menschenrechtsverletzungen kommen, z.B. in Pakistan, noch außergerichtliche Übergriffe auf Menschen, die sich zum Atheismus bekennen, die Religion kritisieren oder auch nur im Verdacht stehen, das getan zu haben.
Religiöse Gewalt und Gewalt religiöser Extremisten gegen AtheistInnen ist deswegen ein wichtiger Fluchtgrund. Menschen, die aus diesem Grund nach Österreich brauchen eine Anlaufstelle, die sie beraten und Kontakt zu Menschen herstellen kann, die selbst von dem Problem betroffen sind. Der Verein evo begrüßt und unterstützt daher die Bemühungen um eine säkulare Flüchtlingshilfe in Österreich.