Viele aufgeklärte Menschen schielen mit Hoffnung auf den Buddhismus als eine Religion ohne Gott. Der Buddhismus sei als „reine Lehre“ völlig anders geartet als Christentum und Islam und durch das Fehlen von negativen Auswüchsen als Religion für eine offene, friedliche Gesellschaft geeignet. Eigentlich sei das gar keine Religion sondern nur eine Lebensphilosophie oder Weisheitslehre. Doch einige Tatsachen stehen im krassen Gegensatz zu dieser Jubelthese.
von Karl Linek
Der Buddhismus ist bemerkenswert systemerhaltend und hat keine sozialen Ambitionen. Dies ist durch seine Lehre begründet. Die Welt ist demnach prinzipiell voller Leid. Die Lebewesen werden in diese leidvolle Welt immer wieder hineingeboren. Man kann sich von Lebenszyklus zu Lebenszyklus im Stufenbau der Lebewesen durch ein „gutes” Leben hinaufarbeiten. Der Mensch schließlich hat die Möglichkeit, nach mehreren Wiedergeburten die Erleuchtung zu erlangen. Dadurch geht man ins ewige Nirwana ein. Diese Gedanken sind schon vom Hinduismus bekannt, aus dem der Buddhismus hervor gegangen ist.
Der Buddhismus nimmt an, dass die Welt der Leiden ein Ort ist, von dem man fliehen kann und soll. Dies muss geschehen, indem man allen Bedürfnissen der Welt entsagt. Weder Freud noch Leid soll die Menschen kümmern. Sie müssen der Welt völlig entsagen, um als Erleuchtete ins Nirwana aufzusteigen. Damit entsagt man sich der Welt von den Grundlagen her. Das Weltgeschehen ist unwichtig. Nur die eigene Erleuchtung ist von Bedeutung. Eine soziale Politik hat bei einer solchen Anschauung keine Chance. Und Diktatoren werden nicht bekämpft, da auch das ein Festhalten an der Welt ist, welche man doch eigentlich für immer verlassen möchte.
Obwohl sie sich von der Welt abwenden, sind die Buddhisten immer wieder darauf bedacht die Macht im Staat zu erobern. In Tibet hat man es verstanden die Herrscher zu verdrängen und selbst die Macht zu erringen. Die Ursprünge dieser Buddhokratie liegen im Mittelalter. Vier konkurrierende Schulen kämpften über mehrere Generationen miteinander um die Herrschaft. Dabei kämpften die drei älteren Schulen gegen die Gelupga (Gelbmützen). Dieser innerbuddhistische Religionskrieg wurde schließlich entschieden, indem der Mongolenfürst Gushri Khan den Gelupga zu Hilfe kam. Die konkurrierenden Schulen (Rotmützen) wurden nahezu ausgerottet. Jene, die vorgeben jedwedes Leben zu ehren und vorgeben nicht einmal Tieren etwas zuleide zu tun, mordeten für Macht. Demokratie ist auch bei dieser Religion kein Wert.
Buddhistische soziale Kompetenz
Die buddhistische Scheinheiligkeit zeigt sich auch anhand der sakralen Bauten. Die buddhistischen Pagoden sind nicht weniger prunkvoll als die moslemischen Moscheen oder die christlichen Kirchen. So wie die anderen Religionen setzt auch der Buddhismus auf Verblendung durch Prachtbauten, die an den Barock erinnern. Zum Beispiel werden in der goldenen Shwegadon-Pagode in Yangon auch heute noch beachtliche Mengen Blattgold aufgepinselt. Dabei wird schon der aktuelle Goldgehalt auf 60 t geschätzt. Zusätzlich ist sie mit tausenden Rubinen, Saphiren und Diamanten verziert. Auch hier fehlt es an Erklärung, was sakrale Prunksucht mit Erleuchtung oder Lebensphilosophie zu tun hat.
Soviel Wert dem buddhistischen Klerus ihre Bauten waren sowenig Wert war ihnen das Wohl der Allgemeinheit. Zur Zeit der Lamas herrschte in Tibet eine extreme Knechtschaft. Der Großteil der Bevölkerung waren Leibeigene. Die Bedingungen für diese Leibeigenen waren schlechter als die römischer Sklaven. Übergriffe der Herren waren an der Tagesordnung. Weibliche Leibeigene wurden oft von den Herren sexuell missbraucht. Bei Widerspruch oder Verweigerung waren Verstümmelungen und das Ausstechen der Augen üblich. Die Lamas billigten die sozialen Verhältnisse.
Buddhistische Intoleranz
Auf Sri Lanka wurden die hinduistischen Tamilen von der buddhistischen Regierung verfolgt. Dieser Konflikt wird als heiliger Krieg geführt und reicht schon mehr als 2000 Jahre zurück. Ein Beispiel: Der singhalesische König Dutthagamani (102 – 77 v. d. Z.) führte Krieg gegen die Südinder. Er schmückte seine Lanze mit einer Buddhareliquie und machte sie somit gewissermaßen zum heiligen Feldzeichen der Singhalesen.
Buddhistische Mönche mischten sich immer wieder unter das Volk und heizten die Stimmung gegen die hinduistischen Tamilen auf. Die Begründungen für Diskriminierung und blutige Verfolgung kreisen dabei um religiöse Themen. Ethnische Gründe werden nicht genannt. Folgender Wortlaut eines Flugblattes, das während der Unruhen im Mai 1958 nach einem Massaker an Tamilen erschien, mag als herausragend, jedoch nicht untypisch gelten. Es ist an die Christen und Muslime gerichtet, welche durch die englischen Kolonialherren ins Land gekommen sind und bis dahin nicht behelligt wurden: „Dies ist eine Warnung für Sie, Sri Lanka vor dem 31. Dezember 1958 zu verlassen; andernfalls werden wir Sie ausmerzen, genauso wie wir es mit den Tamilen gemacht haben. Sri Lanka ist nur für Buddhisten. Ihr seit Leute, die diese fremden Religionen nach Sri Lanka gebracht haben. Wir orthodoxen Buddhisten sind davon überzeugt, dass wir die Ausbreitung von Christentum und Islam in Sri Lanka nicht verhindern können, ohne Euch auszumerzen.“ Solchen Verfolgungen durch die ach so friedfertigen Buddhisten sind auch die Moslems, Hindus und Karen (christliche Volksgruppe) in Myanmar ausgesetzt. Für die Buddhisten ist die Welt voller Leid. Sie haben es nicht gerade verringert.
In vielen Filmen und Fernsehserien werden die buddhistischen Mönche verklärt dargestellt. Besonders die Mönche des Shaolin-Klosters werden für ihre Kampfeskunst bewundert. Dass die Ausbildung dieser Kriegermönche machtpolitische Gründe hatte, wird aber nie erwähnt. Stattdessen wird vorgeschoben, dass Kampf zur inneren Erbauung dient, um den Weg zur Erleuchtung zu finden. Warum Ballettanz, der dem Körper nicht weniger Disziplin und Anstrengung abfordert, nicht genau so zur Erleuchtung führt, wissen wohl nur ganz hell Erleuchtete.
Sex und rituelle Pädophilie
Auch der Buddhismus kennt entsprechend dem Zölibat eine keusche Lebensweise der Mönche. Versüßt wird es den Priestern im Vajrayana-Buddhismus, dessen Oberhaupt der Dalai Lama ist, durch rituellen Sex (Tantra). Auf diese Weise werden Frauen sexuell ausgebeutet. Phallokratie hat dieser Art des Buddhismus auch seinen Namen gegeben: Vajrayana bedeutet Diamantszepter-, Blitz- oder Phallusgefährt. Frauen werden als Werkzeuge benutzt, damit der Mann ins Nirwana eingeht. Doch daraus zu schließen, dass Frauen auch nur ein bisschen Ansehen haben, ist verfehlt. Frauen werden schlimmer als Dämonen angesehen. Es wäre demnach besser in den Rachen einer giftigen Schlange einzudringen als in eine Frau. Frauen werden mit zunehmendem Alter abfälliger bewertet. Ab dreißig gelten Frauen als Manifestation des Bösen. Weniger bekannt ist jedoch, dass im Rahmen der ach so liebenswerten Religionsausübung auch Kinder missbraucht werden. Es werden fünf Arten von Sexgefährtinnen unterschieden: Achtjährige, Zwölfjährige, Sechzehnjährige, Zwanzigjährige und Fünfundzwanzigjährige. In einem Leitfaden aus den 1930ern wird dabei darauf hingewiesen, dass man Kinder nicht mit Gewalt nehmen soll, sondern man soll sie mit Süßigkeiten locken. Ältere Mädchen kann man auch mit Alkohol gefügig machen. Im tibetischen Buddhismus ist tantrischer Sex die einzige Möglichkeit, um binnen eines Lebens ins Nirwana einzugehen. Er betrachtet sich daher als der am weitesten fortgeschrittene Buddhismus. Pädophilie als Fortschritt anzusehen, ist wohl nur manchen katholischen Priestern einleuchtend.
Religiöser Wahn
Was buddhistischer Wahnsinn anrichten kann, wurde am Giftgasattentat in Tokio ersichtlich. Die buddhistische Aum-Sekte erlangte in Japan durch zwei Empfehlungsschreiben des Dalai Lama den Status der Religionsgemeinschaft. Diese Sekte verübte 1995 Attentate mit dem Giftgas Sarin in Tokio. Zu einer Verurteilung Shoko Asaharas konnte sich der Dalai Lama bis heute nicht durchringen. Der Dalai Lama bezeichnete den Führer der Aum-Sekte Shoko Asahara auch nach den Giftgasattentaten noch als „Freund, wenn auch nicht als vollkommenen.“
War es bisher schon erschreckend genug, so wird das Folgende nur mehr als exakte Wiedergabe der Ungeheuerlichkeit gerecht:
„Die Ritualgegenstände der Lamas (vor allem der eremitär lebenden) bestanden und bestehen überwiegend aus menschlichen Organen und Knochen: Trinkgefäße aus menschlichen Hirnschalen, aus Oberschenkelknochen junger Mädchen geschnitzte Trompeten, zu Gebetsketten aufgefädelte Fingerknochen; im Tibetan Revolution Museum in Lhasa sind präparierte Schädel zu besichtigen, mumifizierte Hände, abgeschnittene und getrocknete männliche Geschlechtsteile. Daneben wird ein Dokument mit dem Siegel des Dalai Lama gezeigt (es ist nicht erkennbar, ob es sich um das Siegel des XIII. oder des XIV. Dalai Lama handelt), in dem von abgeschlagenen Köpfen, abgehackten Händen sowie der abgezogenen Haut von Kindern die Rede ist, die neben ‚Menstruationsblut einer Witwe‘ und ‚Steinen, mit denen Menschenschädel eingeschlagen wurden‘, für irgendein tantrisches Ritual benötigt würden.“
Colin Goldner, dem Autor dieser Zeilen, wurde nach Erscheinen seiner Studie über die tantrischen Praktiken des tibetischen Buddhismus ein übel riechendes Huhn mit abgeschnittenem Kopf zugesandt.
Fazit
Der Buddhismus hat sich mit den Machthabern arrangiert und hat sich nie für die sozialen Verhältnisse der Bevölkerung interessiert. Trotz angeblicher Weltabgewandtheit wurden Prachtbauten errichtet. Frauen werden von den hohen Lamas schon im Kindesalter missbraucht. Kriege wurden von den Lamas nicht nur geduldet, sondern sogar gefordert. Sie selbst haben Kriege untereinander geführt.
Eine reine Lehre sieht anders aus. Wie bei anderen Religionen auch, werden Toleranz und ein bisschen Brimborium in den Vordergrund geschoben, wenn die Zeiten gut sind und es die Leute bei der Stange hält. Wenn die hochgejubelte Toleranz in der Praxis einmal gebraucht wird, erweist sie sich wie bei anderen Religionen als notorisch abwesend. Wer eine humanistische Alternative sucht, wird beim Buddhismus nicht fündig werden.
Literatur zum Thema
Campbell, June (1997): Göttinnen, Dakinis und ganz normale Frauen. Weibliche Identität im tibetischen Tantra. Berlin: Theseus.
Goldner, Colin (2008): Dalai Lama – Fall eines Gottkönigs. Erw. Neuaufl., (erg. Nachdr.). Aschaffenburg: Alibri-Verlag
Schweizer, Gerhard (1990): Ungläubig sind immer die anderen. Weltreligionen zwischen Toleranz und Fanatismus. Stuttgart: Klett-Cotta.
Trimondi, Victor; Trimondi, Victoria (1999): Der Schatten des Dalai Lama. Sexualität, Magie und Politik im tibetischen Buddhismus. 1. Aufl. Düsseldorf: Patmos-Verlag
Trimondi, Victor; Trimondi, Victoria (2002): Hitler, Buddha, Krishna. Eine unheilige Allianz vom Dritten Reich bis heute. Wien: Ueberreuter.
Victoria, Brian A. (1999): Zen, Nationalismus und Krieg. Eine unheimliche Allianz. Berlin: Theseus-Verlag